Ein aus dem Nachlass seiner Ex-Frau eingeliefertes Porträt Picassos hat gerade einen Rekord für den Künstler auf dem deutschen Auktionsmarkt aufgestellt. Gestern beliefen sich die Arbeiten bei Van Ham auf 3,4 Millionen Euro. Das deutsche Auktionshaus Van Ham bekräftigte gestern mit dem Rekordverkauf eines Picasso-Porträts die wachsende Stärke des deutschen Auktionsmarktes.
„Buste de femme“ (1971), entstanden nur zwei Jahre vor dem Tod des Künstlers, wurde am 5. Juni in Köln mit einer Schätzung von 1,5 bis 2 Millionen Euro angeboten. Laut einem Vertreter von Van Ham wurde das Stück für 3,4 Millionen Euro (3,6 Millionen US-Dollar) verkauft und markierte damit den höchsten Preis vor Gebühren in der Geschichte des Auktionshauses sowie den höchsten Zuschlagspreis der diesjährigen deutschen Auktionssaison.
Das Haus hatte mindestens 15 aktive internationale Bieter auf Telefonbanken, bevor das Werk von einem Schweizer Sammler für einen Preis von 4,35 Millionen Euro (4,65 Millionen US-Dollar) gewonnen wurde.
Van Ham sagte, es sei das erste Mal seit mindestens 25 Jahren, dass ein großes Picasso-Gemälde in Deutschland versteigert werde. Das Bild zeigt Picassos zweite Frau, Jacqueline Roque, aus deren Nachlass es ursprünglich stammte. Es wurde von einer deutschen Privatsammlung eingeliefert.
Der Verkauf umfasste auch Werke von Louise Bourgeois, Paul Klee, Sigmar Polke, Egon Schiele und Kurt Schwitters. Insgesamt kamen 13,9 Millionen Euro (14,9 Millionen US-Dollar) zusammen, ebenfalls ein Rekord für das Auktionshaus.
Der deutsche Kunstmarkt ist in den letzten Jahren explodiert, wie Artnet News Ende 2021 berichtete. Sotheby's kehrte 2021 nach einer Pause ins Land zurück und die Verkäufe waren in den letzten Jahren bemerkenswert robust, wobei mehr Werke jeweils mehr als 1 Million Euro einbrachten.